Am 29. Juni 2013 war es wieder einmal soweit und bereits zum
vierten Mal hieß es: "Herzlich Willkommen beim 4. Pokal des Elbe-
Röder-Dreieck!", welches im Rahmen des 31. Inselfestes in
Frauenhain stattfand.
Trotz der anfänglichen grauen Wolken und dem leichtem Wind,
kamen die insgesamt sechs angemeldeten Mannschaften vollzählig
und gut gelaunt auf das Festgelände. So konnte das Turnier
planmäßig und pünktlich um 10.00Uhr unter dem Motto "Gemeinsam
und Fair" beginnen. Gegeneinander traten an:
- Blockbusters
- Old Schmetterhand
- Elbcoast-Picknicker
- New Generation
- TSV Blau-Weiß Gröditz
- JC Wülknitz
Mittlerweile zeigte sich auch ab und zu die Sonne. Die Vorrunde wurde in zwei Gruppen ausgespielt - je zwei
Sätze, maximal bis 15 Punkte. So zogen nach insgesamt sechs Vorrundenspielen vier Mannschaften ins
Halbfinale ein, wo sie um den Einzug ins Finale kämpften. So spielten sich auf die Plätze sechs bis drei:
6. JC Wüklnitz
5. Elbcoast Picknickers
4. Blockbusters
3. TSV Blau-Weiß Gröditz
Im Finale traten somit "New Generation" gegen "Old Schmetterhand" gegeneinander an. Mit 21:25 (1.Satz)
und 17:25 (2. Satz) gewann schließlich das Team "Old Schmetterhand" den 4. Pokal des Elbe-Röder-
Dreieck und holte sich somit den ersten Platz des Turniers.
Die Siegerehrung wurde vom Bürgermeister der Gemeinde Röderaue sowie stellvertretenden Vorsitzenden
des Elbe-Röder-Dreieck e.V., Herrn Lothar Herklotz, der Hauptamtsleiterin, Frau Kerstin Tröger, sowie dem
Landtagsabgeordneten Herrn Sebastian Fischer feierlich durchgeführt.
Die ersten 3 Plätze wurden mit Geschenkgutscheinen und einem Glas-Pokal - handgefertigt vom Glashof
Riesa e.V. - prämiert. Außerdem bekam jede/r MitspielerIn freien Eintritt für das Inselfest, um gemeinsam zu
feiern und den verbleibenden Tag ausklingen zu lassen.
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Teilnehmenden, KooperationspartnerInnen und
UnterstützerInnen!!!
Romy Völker
Flexibles Jugendmanagement
4. Pokal des Elbe-Röder-Dreieck
Vom 12. bis zum 16. August 2013 fand in Riesa im Rahmen des Sommerferienangebotes erstmalig eine
Kinderspielstadt statt. Im Rahmen der Kinderspielstadt haben die Kinder die Möglichkeit sich spielerisch in
die Welt der Erwachsenen zu begeben, wo sie jedoch ihre eigenen Entscheidungen treffen und dadurch eine
ganze Menge lernen können. So entstanden auf dem Gelände der Freizeitinsel Riesa ein Rathaus, eine
Sparkasse, ein Café, eine Schreinerei, ein Frisör und viele weitere Unternehmen, die man in einer Stadt
finden kann und welche nach Meinung der Kinder wichtig waren. Hier konnten sich die Kinder selbst sowie
ihre Fähig- und Fertigkeiten ausprobieren und wie in einer richtigen Stadt bekamen sie Lohn ausgezahlt -
abzüglich der zu zahlenden Steuern. Es entstand so ein nahezu realistischer Finanz- und
Wirtschaftskreislauf.
Die FJMerinnen unterstützten die Kinderspielstadt in Riesa in der Vorbereitung sowie in der Durchführung.
Erstmalig fand hier die Idee einer Kinderspielstadt seine Umsetzung und so konnten ca. 60 Kinder -
zwischen 7 und 13 Jahren alt - eine Woche lang das Sommerferienangebot besuchen. Im Rahmen der
Durchführung der Kinderspielstadt waren die FJMerinnen insbesondere in dem Bereich Stadtrat tätig. Ziel
war es, den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft
zu erklären, sie aktiv mitbestimmen zu lassen. Übrigens damit eine Stadt auch funktioniert, braucht es
natürlich auch eine Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister. Diese Stelle wurde dann allerdings nicht im
Arbeitsamt vergeben, sondern wie es sich gehört, demokratisch gewählt. Und wer sich dann nicht richtig
vertreten gesehen hat, konnte in einer Bürgerversammlung seiner Meinung richtig Luft machen. Die Kinder,
die sich für den Stadtrat der Kinderspielstadt interessierten und in diesem mitwirkten, mussten die Wahlen
zum/zur Bürgermeister/in oder gar den eigenen Wahlkampf vorbereiten und durchführen. Sie mussten sich
der Anliegen, Beschwerden, Forderungen und Wünsche der StadtbewohnerInnen annehmen und waren
stets um Lösungen bemüht. Innerhalb dieser Prozesse wurden beispielsweise Löhne und Steuern gesenkt
oder erhöht. Die Aufgaben waren vielseitig und vielfältig.
Die FJMerinnen unterstützten die Kinder, die sich im Stadtrat engagierten, in dem sie Impulse für Lösungen
setzten oder mit den Kindern mögliche Strategien diskutierten. Man debattierte über Wahlkampf, den
Finanzhaushalt der Stadt, Querelen der BürgerInnen… wurde innerhalb des Stadtrates keine einheitliche
Lösung gefunden oder waren die Probleme zu umfangreich, so richteten sich die Bürgermeisterin und ihre
Stellvertreterin zu Beginn sowie am Ende eines jeden Tages in der Bürgerversammlung an die BürgerInnen
der Stadt. Hier entschied diese mit ihnen gemeinsam über Probleme oder Unklarheiten und gab gleichzeitig
die beschlossenen Neuregelungen des Stadtrates für alle bekannt. In dieser Sommerferienwochen leisteten
die FJMerinnen des Landkreises Meißen durch ihre Mitwirkung im Stadtrat der Kinderspielstadt einen
wichtigen Beitrag zum Verstehen und Erleben von Demokratie.
1. Kinderspielstadt "Insel-City" in Riesa
Im Oktober 2013 verbrachten 30 Kinder und Jugendliche, zwischen 12 und 16 Jahren, ihre Ferienfreizeit im
"Erlebniscamp für Zivilcourage und Mitbestimmung" in Prora/ Ostseebad Binz auf Rügen. Der
Kreisjugendring Meißen e.V. organisierte das Demokratiecamp und führte es gemeinsam mit seinen
Kooperationspartnern - dem Offenen Haus Lommatzsch und dem Flexiblen Jugendmanagement des
Landkreises Meißen durch. Die jungen Menschen, die aus verschiedenen sozialen Verhältnissen sowie
unterschiedlichen Lebens- und Altersstrukturen kamen, verbrachten insgesamt fünf Tage miteinander.
Alltägliche Kontakte sowie Freizeitaktivitäten junger Menschen ländlicher und kleinstädtischer Regionen im
Landkreis Meißen untereinander, konzentrieren sich vorrangig auf das gewohnte Umfeld bzw. den
Heimatort, in dem sie wohnen und leben. Die Ursachen dafür sind vielfältig: unterschiedliche
Bildungsmilieus, verschiedene regionale Herkunft, unterschiedliche soziale Milieus sowie unzureichende
Infrastruktur und eingeschränkte Mobilität. Folglich sind die Blickwinkel und Aktionsradien der Kinder und
Jugendlichen nur sehr eingeschränkt. Problematisch sind die hieraus resultierenden Konsequenzen, die sich
immer deutlicher abzeichnen: die jungen Menschen entwickeln schneller Vorurteile unter- und zueinander
sowie generell gegenüber "Anderen". Diese verankern sich sehr schnell und stark bei Kindern und
Jugendlichen, so dass es immer schwieriger wird, diese aufzubrechen und zu entkräften. Da die jungen
Menschen immer seltener miteinander kommunizieren sowie agieren und zusehends lieber "unter sich"
bleiben, werden Ignoranz, Intoleranz, uncouragiertes Miteinander einzelner (regionaler) Jugendgruppen
sowie der Rückzug in die eigenen vier Wände - z.B. das Kinderzimmer - kontinuierlich verstärkt und
gefördert. Folglich werden die Auseinandersetzung und der Austausch bezüglich Ideen, Meinungen und
Standpunkten mit anderer junger Menschen immer seltener er- und gelebt oder fehlen bereits jetzt gänzlich.
Die Konsequenzen werden im Alltag deutlich. Die Kinder und Jugendlichen sind diskussionsmüde.
Demokratischen (Entscheidungs-)Prozessen stehen sie daher schnell unaufgeschlossen gegenüber, da sie
ihnen zu langwierig und unnötig erscheinen. Junge Menschen tolerieren immer seltener die Meinung
anderer, akzeptieren mehrheitlich getroffene Entscheidungen nicht und reagieren somit zunehmend
frustriert, kompromisslos sowie intolerant anderen gegenüber. Scheinbar latente rassistische, sexistische
und diskriminierende Äußerungen werden zu festen Lebenseinstellungen bei den jungen Menschen.
Ziel des Demokratiecamps war es die Distanzen der Kinder und Jugendlichen unterschiedlicher Regionen
des Landkreises Meißen untereinander aufzubrechen und gemeinsam zu überwinden. Hierfür begaben sich
die jungen Menschen gemeinsam in verschiedenste sozialpädagogische Gruppenprozesse, die die
Mitbestimmung, das couragierte Handeln und somit demokratische (Entscheidungs-)Prozesse beim
Einzelnen sowie innerhalb der Gruppe förderten. Spielpädagogik, soziale Gruppenarbeit, ein Filmabend mit
anschließender Gruppendiskussion, ein Projekttag zum Thema "KdF-Seebad Rügen - Prora im
Nationalsozialismus/ Wer wurde und warum wurde man ausgegrenzt?" sowie ein Workshop zum Thema
"Vorurteile, Klischees und Zivilcourage" waren Methoden, die im Rahmen des Demokratiecamps angewandt
wurden, um bei den Kindern und Jugendlichen Verständnis für die Themen Mitbestimmung, Demokratie,
Zivilcourage und Toleranz zu entwickeln. Aber vor allem, um positive Erfahrungen damit für sie erlebbar,
begreifbar und somit sich selbst handlungsfähig zu machen. So wurde im Rahmen der verschiedenen
Gruppenprozesse dem einen und der anderen sehr schnell bewusst, dass Vorurteile nicht immer stimmen.
Vorurteile, Klischees und Stereotypen geraten bei näherer Betrachtung durchaus ins Wanken und können im
Alltag wiederlegt werden. Den Kindern und Jugendlichen war am Ende des Demokratiecamps bewusst
geworden, dass die Schwächen und Stärken eines Einzelnen, dessen Ressourcen, dessen Ideen und die
gemeinsame Realisierung unabhängig vom Bildungsstand, vom Alter oder der Gemeinde sind, aus der ein
Kind/ ein Jugendlicher kommt. Gegenseitige Akzeptanz, ein toleranter, vorurteilsfreier Umgang miteinander
und demokratische Entscheidungen sind hierbei wichtig und durchaus von Bedeutung, damit alle
gleichberechtigt beteiligt werden können.
Mittels verschiedener aktivierender Kennenlernspiele, bekamen die jungen Menschen, insbesondere zu
Beginn des Camps, die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen und zu erfahren, mit wem sie die
nächsten Tage gemeinsam verbringen werden. Ziel war es, dass die Kinder und Jugendlichen eine
Beziehung zueinander aufbauen können, in dem sie Fragen beantwortet bekommen und sich anderen
mitteilen können: "Wer ist das?", "Wen kenne ich woher?", "Wen finde ich nett?", "Was erwartet man hier von
mir?", "Was erwarte ich?".
Da die TeilnehmerInnen im Rahmen des Demokratiecamps auf andere Kinder und Jugendliche trafen, die
ihnen nicht unmittelbar aus ihrem Alltag bekannt waren, spielte die Angst vor Ablehnung beziehungsweise
nicht wahrgenommen zu werden eine wichtige Rolle. Es gilt von vornherein Berührungsängste abzubauen
oder im besten Falle gar nicht erst entstehen zu lassen. Möglich war das, in dem von Beginn an eine
Gruppendynamik geschaffen wurde, die bekannte soziale sowie emotionale Kontakte benötigt und
gleichzeitig neue aufbaut. Die Spielpädagogik bietet hierbei die Möglichkeit einen Raum zu schaffen, in dem
die Kinder und Jugendlichen sich gegenseitig "beschnuppern" können. Sie fördert auf ganz niederschwellige
Weise den Kennlernprozess, indem individuelle Erwartungen, Befürchtungen und Vorstellungen gemeinsam
besprochen und folglich abgebaut werden können. Anfängliche Scheu und Gehemmtheit kann gegenüber
den "Unbekannten" überwunden werden - ein aktiver (Meinungs-)Austausch sowie ein toleranter und
akzeptierender Umgang der Einzelnen untereinander wird stattdessen ermöglicht und gefördert.
Am Dienstag begaben sich die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit dem "PRORA-ZENTRUM Bildung-
Dokumentation-Forschung" auf einen historischen Rundgang über das Gelände des geplanten "KdF-Seebad
Rügen". Hier erfuhren sie, dass es sich bei dem Begriff "KdF - Kraft durch Freude" in erster Linie um eine
Organisation handelte, deren ideologisches Ziel es war, aus dem deutschen Volk, eine körperlich gesunde,
produktive und kriegstüchtige Volksgemeinschaft zu machen. Dies sollte mittels einer genau bemessenen
und durchstrukturierten Freizeit geschehen, die man dem Volk somit ermöglichen wollte. Gleichzeitig sollte
das Heimatgefühl, der Nationalstolz und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Vor diesem Hintergrund
entstand Hitlers Idee Erholungsgebiete zu errichten, wo 20.000 Menschen gleichzeitig günstig Pauschal-
Urlaub machen können - Propaganda und Stärkung für den Krieg inklusive. In Prora sollte dieses Vorhaben
erstmalig realisiert werden. Der fünf Kilometer lange Bau konnte jedoch aufgrund des Kriegsbeginns nie
beendet oder gar in Betrieb genommen werden.
Mittels verschiedener Bildmaterialien, der Begehung sowie Besichtigung der noch existierenden Bauten
konnten sich die Kinder und Jugendlichen ein realistisches Bild von dem Erzählten machen. Sie scheuten
sich auch nicht vor Fragen. Bereits hier wurde die Ideologie des Nationalsozialismus hinterfragt. Das Thema
Ausgrenzung bestimmter Menschengruppen wurde dann am Nachmittag zum Inhalt eines Workshops. Hier
hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit in Kleingruppen zusammenzuarbeiten. Anhand von Briefen,
Aufzeichnungen sowie Berichten erarbeiteten sie die Biographien einzelner Schicksale und erfuhren, indem
sie sie zusammenfügten, wer zur Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt wurde und warum.
Die Geländeführung und der Workshop haben die Geschichte zu etwas Greifbaren, etwas Verständlichem
gemacht - zu etwas, dass es tatsächlich gegeben hat.
Am dritten Tag fand im Rahmen des Demokratiecamps ein Workshop zum Thema "Vorurteile, Klischees und
Zivilcourage" statt, welches das Flexible Jugendmanagement (FJM) des Landkreises Meißen durchführte.
Zunächst galt es herauszufinden, was genau eigentlich Klischees und ob diese an sich schlecht sind. Eine
kreative Gruppenarbeit hierzu ermöglichte es den TeilnehmerInnen herauszufinden, wie ihre eigenen
Klischees aussehen und das diese, denen der anderen stark ähneln. Im Gespräch fanden sie dann heraus,
dass Klischees gar nicht so schlimm sind, da sie lediglich ein Bild bzw. eine Vorstellung von etwas
wiederspiegeln. Bewusst machen sollte man sich bei Klischees jedoch, dass sie nicht die Wirklichkeit
abbilden. Schnell führte die Diskussion dazu über, wie es sich nun eigentlich mit Vorurteilen verhält. Hier
wurde deutlich, dass der Unterschied darin besteht, dass Vorurteile wertende - meistens abwertende -
Vorstellungen von ganzen Menschengruppen (Frauen - z.B. Blondinen, Männern - z.B. Homosexuelle,
Ausländer, Migranten - z.B. Türken, Polen, Afrikaner,…) sind. Diese gilt es, sich persönlich noch stärker
bewusst zu machen, da sie pauschal Alle einer Gruppe abwerten. Hier gilt es, sich klar zu machen, dass das
so nicht stimmen kann. Im besten Falle kann man mit eigens gemachten Erfahrungen diese reflektieren und
für sich und im Austausch mit anderen verifizieren. Denn geschieht dies nicht, besteht die Gefahr, dass
Diskriminierung, Alltagsassismus und Fremdenfeindlichkeit die Folge sind.
Dank eines Rollenspiels wurde den Kindern und Jugendlichen deutlich, was es bedeutet ausgegrenzt zu
werden, weil man "anders ist als die anderen". Zum Beispiel, weil man im Rollstuhl sitzt, weil man eine
andere Hautfarbe hat, weil man schon etwas älter ist, … usw. Alle waren sich einig, dass Ausgrenzung sich
nicht gut anfühlt, zumal man meistens allein von anderen in eine Situation gedrängt wird, die einen hilflos
und ängstlich werden lassen kann. Im schlimmsten Falle wird einem nicht nur verbal oder durch Mimik und
Gestik gedroht, sondern man wird körperlich von jenen bedroht, die sich überlegen fühlen. Die Kinder und
Jugendlichen haben fast alle schon einmal die Erfahrung von Ausgrenzung gemacht und alle hätten sich
gewünscht, dass ihnen in dieser Situation jemand geholfen, sich an ihre Seite gestellt hätte - Zivilcourage
gezeigt hätte. Gemeinsam wurde darüber gesprochen, was Zivilcourage bedeutet, was alles dazu gehört
und wie man im besten Falle anderen helfen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Verschiedene
kreative und lustige Kurzfilme haben die Diskussion aufgelockert und haben das Mit- und das Umdenken der
Kinder und Jugendlichen angeregt.
Mitbestimmung und Zivilcourage waren die zentralen Themen des Demokratiecamps in Prora. Vor diesem
Hintergrund führte das FJM am Abend des dritten Tages und in Ergänzung an den Workshop zuvor, einen
themenspezifischen Filmabend mit anschließender Filmbesprechung durch. Gezeigt wurde der Film "Ein
Tick Anders" (2012). Die Hauptfigur des Films ist Eva. Sie ist 17 Jahre alt und hat das Tourette-Syndrom.
Das heißt, "wenn sie einen "Schluckauf im Gehirn" hat, zuckt ihr Gesicht oder sie bombardiert ihr Gegenüber
mit obszönen Beschimpfungen". Die meisten Menschen können mit ihrem Verhalten nicht umgehen. Daher
geht sie nicht mehr in die Schule und versucht soziale Kontakte weitestgehend zu vermeiden. Sie ist jedoch
nicht unglücklich, denn ihr "etwas schrullige" Familie steht hinter und hält zu ihr.
Die jungen Menschen waren begeistert von dem Film und brachten dadurch die anschließende Diskussion
allein in Gang. Vor allem, dass die eigentlich "voll coole und witzige" Eva ausgegrenzt wird, lässt ihnen keine
Ruhe. "Ok, dass Tourette ist schon anstrengend, aber das ist doch kein Grund sie so zu behandeln?!" Die
Kinder und Jugendlichen können sich mit Eva identifizieren, berichten von persönlichen Erfahrungen und
machen deutlich, dass sich jede/r von ihnen, manchmal etwas mehr Toleranz untereinander wünscht. Sei es
zwischen Eltern und Kindern, zwischen jung und alt, zwischen Jungs und Mädchen, zwischen
verschiedenen Subkulturen… ja, etwas mehr Toleranz und Verständnis im Alltag würde jedem gefallen!
Am Donnerstag ging es dann in den Nationalpark "Jasmund". Gemeinsam mit einem Ranger und einer
Geologin begaben sich die jungen Menschen auf eine Wanderung der besonderen Art. Dabei wurde der
Buchenwald plötzlich zu einem Abenteuerspielplatz, wobei man Wissenswertes über die Insel Rügen
erfahren und Natur mal vollkommen anders, nämlich spielerisch erleben und erfahren konnte und durfte. Der
Gang zu den Kreidefelsen am Meer entlang, war ein weiterer Höhepunkt bei den TeilnehmerInnen. Die
Wanderung brachte den jungen Menschen die Insel und deren regionale Begebenheiten näher und schuf so
einen persönlichen und positiven Bezug zu etwas vorher Unbekannten.
Romy Völker
"Erlebniscamp für Zivilcourage und Mitbestimmung"
in Prora/ Ostseebad Binz - Demokratiecamp 2013
Bereits zum 3. Mal fand in diesem Jahr die landkreisweite Aktion "Aktival24" statt. Unter der erneuten
Schirmherrschaft von Landrat Arndt Steinbach beteiligten sich am 04. Mai 2013 insgesamt 17
Jugendgruppen aus dem gesamten Landkreis an der 24-Stunden-Aktion unter dem Motto "Wir packen's an!".
"Aktival24" hat zum Ziel, Kindern und Jugendlichen Freude am freiwilligen Engagement in der Gruppe zu
vermitteln und sie zur Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfelds und des Gemeinwesens zu motivieren.
Dabei sollen Ideen entwickelt, ggf. Arbeitsmittel organisiert und die Umsetzung bei Bedarf von haupt- und
ehrenamtlichen AkteurInnen unterstützt werden. Daneben hat das Projekt die Ziele, die gegenseitige
Anerkennung junger Menschen untereinander zu fördern und ebenso der Öffentlichkeit zu zeigen, dass im
Landkreis Meißen Jugendliche aktiv sind und die Kommunikation zwischen den Generationen funktioniert.
Der Aktionstag bietet den jungen Menschen einen öffentlichen Raum für ihr Engagement, ihre Ideen und
deren Umsetzung. Angesprochen sind dabei alle Kinder und Jugendlichen des Landkreises Meißen sowie
alle Gruppen, die sich im Rahmen der Offenen und Mobilen Jugendarbeit bewegen sowie in der
Jugendverbandsarbeit, in Vereinen und in Jugendklubs aktiv sind. Eine besondere Würdigung erhielten die
Jugendgruppen in diesem Jahr wieder durch die Übergabe eines Pokals, entweder durch den Bürgermeister
und die hauptamtliche Fachkraft vor Ort.
Viele der Gruppen, welche sich in diesem Jahr beteiligten, sind bereits zum
dritten Mal dabei, so wie bspw. die Schmali-Brigade des Schmalen Haus e.V. aus
Meißen. Die Gruppe machte wieder den Spielplatz im Käthe-Kollwitz-Platz
sauber und räumte auf. In diesem Jahr beteiligten sich außerdem spontan Eltern
der Jugendlichen, aber auch Mütter, die zufällig vorbei kamen und mit ihren
Kindern spielen wollten. Sie fanden die Aktion toll, nahmen Harke und Besen in
die Hand und unterstützten die Kinder und Jugendlichen der Schmali-Brigade.
Das Engagement der Kinder und Jugendlichen führte so zu einem
gesellschaftlichen Engagement Erwachsener für das Allgemeinwesen. Auch das
Familienzentrum der Diakonie in Gröditz nahm zum dritten Mal an "Aktival24"
teil. Mittlerweile beteiligen sich auch hier Eltern und Anwohner beim Aufräumen
des Spielplatzes im Wohngebiet. Wie in jedem Jahr, kam auch diesmal der
Bürgermeister der Stadt Gröditz, Herr Jochen Reinicke, um den Pokal zur
Würdigung des Engagements der Kinder zu überreichen.
Der Roll-Laden e.V. aus Großenhain machte in diesem Jahr den Frühjahrsputz in der Grundschule
Bobersberg in Großenhain. Nach einer Anfrage des Vereins, stimmte die Schule der Aktion zu und war
begeistert von der Idee, dass junge Menschen sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit am Gemeinwesen
beteiligen und das Gelände der öffentlichen Schule säubern wollen.
Die AG Asylsuchende [GRH] gründete sich mit Entstehung des Asylbewerberheims auf der Kupferbergstraße
im vergangenen Jahr. Am 04. Mai beteiligte sich die Gruppe um Henry Engelmann an "Aktival24" und baute
auf dem Gelände des ehemaligen Hotels u.a. einen Spielplatz für die Kinder des Asylbewerberheimes.
Unterstützt wurde die Gruppe dabei von den Bewohnern und anderen Helfern.
Die SG Strießen 07 räumte, putzte und renovierte den Spiel- und Fussballplatz in Strießen und der
"Hafenstraße" e.V. aus Meißen beteiligte sich an Vorbereitung und Durchführung am 9. Kunstfest in Meißen.
Desweiteren beteiligten sich die Jugendclubs aus Strauch, Stroga, Görzig, Skäßchen, Zabeltitz, Klipphausen
und Scharfenberg, das Offene Haus in Lommatzsch, eine Gruppe des KIZ-Treff aus Weinböhla sowie das
Conny-Wessmann-Haus und der Jugendverein Impuls aus Großenhain und trafen dabei u.a. Vorbereitungen
für Veranstaltungen oder machten den Frühjahrsputz auf dem Gelände des Clubs.
Die Flexiblen Jugendmanagerinnen waren auch in diesem Jahr wieder unterwegs und besuchten die
einzelnen Gruppen vor Ort, um mit ihnen zum Thema Ehrenamt ins Gespräch zu kommen, die einzelnen
Aktionen zu dokumentieren und sich in diesem Rahmen für das jugendliche Engagement zu bedanken.
Unser Fazit: Bekommen Kinder und Jugendliche die Chance und die Unterstützung für ehrenamtliches
Engagement, dann nehmen sie diese Aufgabe gern an und gestalten ihre Lebenswelt maßgeblich mit. Dies
hat sich auch in diesem Jahr wieder mit den einzelnen Aktionen gezeigt. Wir betrachten "Aktival24" 2013 als
wiederholten Erfolg im Landkreis Meißen und bedanken uns bei allen Kindern, Jugendlichen und Fachkräften
sowie helfenden Händen für ihr gemeinnütziges Engagement an diesem Tag!
Außerdem gilt unser Dank dem Landkreis Meißen und der Sparkasse Meißen für das wiederholte Vertrauen
in das Projekt und die finanzielle Unterstützung!
Marlen Teuchert
Flexibles Jugendmanagement
Aktival24 - Wir packen's an! Jugendliche im Landkreis Meißen
NEHMT EUCH ZEIT, ABER BEWEGT EUCH!
Mit diesen Worten schickte die Schirrmherrin des
diesjährigen GirlsDay im Landkreis Meißen, Frau Fiedler
(Chefin des Meißner Theaters), die Mädchen raus in die
Firmen, wo sich diese am Vormittag zu verschiedenen
Ausbildungsberufen informieren.
Etwa 180 Mädels waren am 25. April in folgenden Firmen
unterwegs:
1. Zweirad-Center K. Slesak Coswig
2. Vermessungsbüro Hänsel
3. Wasserschutzpolizei Riesa
4. Mc'Donalds Meißen
5. Ideenwerk GmbH Radeburg
6. Weingut Schloss Proschwitz
7. Druckerei Thieme
8. Landesbühnen Sachsen
9. Innungsschule Meißen
10. Teigwaren Riesa GmbH
11. Landratsamt Meißen
12. Polizeirevier Meißen
13. Wellenspiel Meißen
14. Agrargenossenschaft Niederau
15. Stadtmuseum Dresden
16. Bäckerei Jung
17. DRK Rettungsdienst gemeinnützige GmbH Meißen
Die Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren schauten sich die verschieden Betriebe an, informierten sich
über die verschiedenen Ausbildungsberufe und stellten ihre Fragen zum Thema Berufsorientierung.
Ab 12.00 Uhr konnten die Teilnehmerinnen ihre Fähig- und Fertigkeiten in zahlreichen Workshops
ausprobieren. Die Workshopangebote reichten von einer Stein- und Holzwerkstatt, über Berufsberatung und
Zukunftsperspektiven bis zu Caipoeira und Taschenlampenbau.
Die FJMerinnen führten Workshops zu den Themen Zivilcourage sowie Rechten und Pflichten als Azubine.
Zum einen sollen die Wahrnehmung und das Verständnis für Demokratie im persönlichen Lebenslauf
geschärft werden und zum anderen soll sich ein gesundes Selbstverständnis mit Blick auf die Ausbildung
entwickeln.
Ziel ist es, den Mädchen im Rahmen ihrer Berufsorientierung den Blick zu öffnen für mehr als die "typischen
Frauenberufe" und sie dabei zu unterstützen, Zukunftsperspektiven zu entwickeln, sich mehr zuzutrauen und
Dinge auszuprobieren.
Wir bedanken uns beim Landkreis Meißen für die Unterstützung dieses Aktionstages und bei den aktiven
Frauen im Kinder- und Jugendhaus KAFF Meißen für ihr Engagement!
www.girlsday.kjr-meissen.de
Girls' Day im Landkreis Meißen am 25. April 2013
An den Wochenenden des 21./22.09.2013 sowie des 12./13.10.2013 wurde die Ausbildung ehrenamtlicher
JugendgruppenleiterInnen für die Juleica Stufe G in der Rappelkiste in Coswig durchgeführt. Die viertägige
JugendgruppenleiterInnen-Schulung stattete die engagierten Menschen, welche sich ehrenamtlich
engagieren und somit auch Verantwortung für andere übernehmen wollen, mit dem dafür notwendigen
Handwerkszeug aus. Ziel war es, die (ehrenamtlich) Engagierten das Know-how sowie die Grundlagen für
Ihre Arbeit und ihr Engagement in der Jugend- und Jugendverbandsarbeit zu vermitteln. Die insgesamt 20
ehrenamtlich engagierten TeilnehmerInnen kamen aus verschiedenen Verbänden, aber auch aus Kinder-
und Jugendtreffs aus dem Landkreis Meißen.
Inhaltlich erfuhren die TeilnehmerInnen alles zu den Themen:
" Organisation, Planung und Finanzierung von Projekten,
" Strukturen in der Kinder- und Jugendhilfe,
" Erste Hilfe bei Kindern und Jugendlichen
" Rechts- und Versicherungsfragen (Aufsichtspflicht, Umgang mit Sach- und Personenschaden, rechtliche
Konfliktsituationen, Versicherungen)
" Kindeswohlgefährdung
" Pädagogik (Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, Gesprächsführung, Grundsätze der
Gruppendynamik und -pädagogik) und
" Demokratiebildung.
In Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring Meißen e.V.
unterstützte das Flexible Jugendmanagement die Schulung
Ehrenamtlicher, zum einen in dem es bekannte (ehrenamtliche)
Jugendliche über die Schulung informierte und zu dieser einlud.
Insbesondere aber kümmerte sich das FJM um die Umsetzung
des Ausbildungsmoduls zum Thema Demokratiebildung. Hier lag
der Schwerpunkt darin, die TeilnehmerInnen für das gesellschaftliche Thema Rechtsextremismus und die
eigene Rolle als BetreuerInnen innerhalb demokratischer Strukturen zu sensibilisieren.
Ziel dieser Veranstaltungen war es, Unklarheiten und Fragen zu den einzelnen Themengebieten zu klären
und zu beantworten. So wurde zu verschiedenen Fallbeispielen diskutiert, Lösungsmöglichkeiten entwickelt
und besprochen. Oft wissen ehrenamtlich Engagierte nicht, wie sie in Situationen reagieren sollen, in denen
beispielsweise rassistische Bemerkungen in einer Jugendgruppe gemacht werden. Durch die Referentin
wurde aufgezeigt, wie ehrenamtlich Engagierte mit Vorurteilen und rassistischen Bemerkungen umgehen
können und welche Möglichkeiten es gibt, zu agieren und gegebenenfalls zu intervenieren.
Am Ende der Schulung erwarben die TeilnehmerInnen die bundeseinheitliche Jugend-gruppenleiterInnen-
Card, welche den/die InhaberIn als offiziellen Teamer auszeichnet. Damit wurde ein gutes Basiswissen für
ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit garantiert und ein weiterer Beitrag zur
Förderung des Ehrenamtes in der Jugend- und Jugendverbandsarbeit geleistet.
JugendgruppenleiterInnenschulung in Coswig
Diese Maßnahme wird mitfinanziert
durch Steuermittel auf Grundlage des
von den Abgeordneten des Sächsischen
Landtags beschlossenen Haushaltes.
Finanziert und unter-
stützt wird das FJM
ebenfalls durch