Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Finanziert und unter- stützt wird das FJM ebenfalls durch
Flexibles Jugendmanagement im Landkreis Meißen
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Jugendbildungsfahrt nach Hamburg
Auf Einladung des Jugendforums im Landkreis Meißen sind 16 Jugendliche gemeinsam mit 3 Mitgliedern des Jugendforums vom 28. bis 31. Oktober auf politischer Bildungsfahrt in Hamburg gewesen. Die Themen und Programmpunkte wurden auf dieser Bildungsfahrt vom Jugendforum schon in der März-Sitzung auf Schloß Schleinitz besprochen und abgestimmt. In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendring Sachsen - Projekt Graswurzel wurden die Schwerpunkte abschließend festgelegt und umgesetzt. Nach einer langen Anreise mit dem Zug, ging es am Samstag direkt mit dem ersten Programmpunkt los. Mitglieder des Jugendparlament Horn zeigten den TeilnehmerInnen ihren Stadtteil und anschließend konnten sich die Jugendlichen bei einem Abendessen entspannt zu den verschiedenen Projekten des Jugendparlamentes und den verschiedenen Arbeitsweisen von Jugendforum und Jugendparlament austauschen und - mit Blick in die Zukunft - über einen Austausch beider Jugendbeteiligungsformen philosophieren. Das Jugendparlament Horn ist eines der wenigen unabhängigen und aktiven Jugendparlamente mit frei wählbaren Mitgliedern in Deutschland und seit 1998 aktiv. Die Einrichtung ist beispielhaft für die Einbindung von Jugendlichen in die Gestaltung ihres lebensnahen Umfeldes. Mit einem jährlichen zur Verfügung stehenden Etat werden Skateboardbahnen gebaut, Bolzplätze restauriert, Fußballsturniere organisiert, Erste-Hilfe-Kurse angeboten, CD Produktionen verwirklicht, Wochenendseminare veranstaltet, Auftritte und Bühnenprogrammpunkte auf Stadtteilfesten organisiert, Kooperationen mit anderen Einrichtungen vertieft und politische Arbeit im Großraum Hamburg möglich gemacht. Am Sonntagvormittag befasste sich die Gruppe mit dem Thema Medien. Huyen Vu vom Kinder- und Jugendring Sachsen e.V. (Mitarbeiterin im Graswurzel-Projekt) hat sich mit dem Thema "Vlog" beschäftigt und den Jugendlichen hier Aufgaben für die nächsten zwei Tage gegeben. Die TeilnehmerInnen der Jugendbildungsfahrt sollten einen Vlog für Sonntag und Montag erstellen und ihren Fokus auf die inhaltlichen Themen der Bildungsfahrt legen. Vorher wurde geklärt, was ein Vlog ist, erarbeitet wie er aufgebaut und strukturiert ist. Ein Vlog ist ein Video in Form eines Blogs. Hier wird nicht geschrieben, hier wird gefilmt und erzählt. Professionell gemachte Vlogs sind geschnitten und zusammen geführt, mit Musik unterlegt und erzählen - wie im Blog - eine Geschichte zum Tag. Das war dann auch die Aufgabe der Jugendlichen. In Kleingruppen sollten sie von ihrem Tag berichten und in kleineren Filmen ihre Erlebnisse zeigen. Anschließend gab es mit einer Volontärin des NDR eine Gesprächsrunde zum Thema "Medien heute - Zwischen Unterhaltung und Bildungsauftrag". Nil Cakmak erzählte kurz etwas zu ihrem Volontariat beim NDR, den unterschiedlichen Arbeitsbereichen innerhalb des NDR und zu ihrem aktuellen Ausbildungs- und Aufgabenbereich. Anschließend ging es um das Thema "Lügenpresse" und den Bildungsauftrag der Medien. Es wurde diskutiert über die Kürze von Nachrichten und generell die Berichterstattung, dabei ging es dann auch nochmal um das Entstehen von Nachrichten und warum diese manchmal etwas verkürzt erscheinen. Am Nachmittag ging es dann auf einen politisch-historischen Stadtrundgang durch das ehemalige jüdische Grindel-Viertel in Hamburg. Der Rundgang "Jüdisches Leben am Grindel - Auf den Spuren jüdischen Alltags damals und heute" (angeboten vom Landesjugendring Hamburg) beleuchtete die Historie des Viertels von den Anfängen der ersten Siedlungen auf dem Gebiet bis zur Wiedereröffnung der Talmund-Tora-Schule 2007. Näher beleuchtet wurde dabei vor allem die Lebenssituation der jüdischen HamburgerInnen während des Nationalsozialismus. Am Abend stellte das Jugendforum seine Arbeit vor und lud die Gruppe ein bei der folgenden Sitzung dabei zu sein. Die Mitglieder berichteten von den letzten zwei Jahren, ihren Erfolgen und auch Misserfolgen, welche Möglichkeiten sie in diesem Projekt haben und warum es Spaß macht, Teil des Jugendforums zu sein. Anschließend ging es in der Sitzung um die ersten Planungen für das neue Jahr. Neben Ideen und Projektvorhaben für 2018, ging es auch um die Teilnehmerakquise für das Jugendforum im Landkreis Meißen. Außerdem wurden die Finanzen durchgegangen und die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Flyer bearbeitet. Den Mitgliedern des Jugendforums ging es außerdem nochmal um das Herstellen von Verbindlichkeiten innerhalb der Gruppe und das verantwortungsvolle Übernehmen von Aufgaben. Am Montagvormittag ging es dann zu einer Gesprächsrunde mit einem Abgeordnetem und einem Mitarbeiter der Hamburger Bürgerschaft in das Hamburger Rathaus. Daniel Oetzel, MdHB, und Sebastian Seeger gaben den Jugendlichen einen Einblick in ihre tägliche Arbeit und erklärten die Unterschiede zwischen einem Landtag und der Hamburger Bürgerschaft. Dabei konnte auch das spannende Thema Wahlen in Hamburg geklärt werden. Der Bürger in Hamburg hat hier nämlich 20 Stimmen zu vergeben und es gibt nicht nur einen Wahlzettel, wie bei der sächsischen Landtagswahl, sondern gleich ein ganzes Heft, welches der Wähler bearbeiten soll. In Hamburg wird nicht nur der "Landtag" gewählt, sondern gleichzeitig noch die Bezirksräte. Klingt wirr und kompliziert, wurde aber gut erklärt. Außerdem ging es um spannende jugendpolitische Themen und beide Gesprächspartner plauderten auch mal aus dem Nähkästchen, wenn es um Fragen ging, wie "Trinken Sie mit Abgeordneten anderer Parteien auch mal ein Bier oder ist man sich immer spinnefeind?" Anschließend gab es eine Führung durch die imposanten Räumlichkeiten des Hamburger Rathauses. Am Nachmittag ging es dann noch auf eine zweistündige Hafenrundfahrt. Hier konnten die TeilmehmerInnen einen guten Überblick über die Struktur und Leistungsfähigkeit der Handelsmetropole Hamburg erlangen. Das Hafengebiet befindet sich im ständigen Wandel - Industriezentren wachsen enorm schnell im Hafenerweiterungsgebiet, Hafenbecken und Kaianlagen werden neu angelegt oder müssen wegen der immer größere werden Schiffe verändert werden. Wohnungen bzw. neue Stadtgebiete wachsen und entstehen entlang des Elbufer. Auf der Hafenrundfahrt erfuhr man ebenso allerhand wissenswertes über Umschlagszahlen, Handelsbeziehungen mit dem Ausland, Bauvorhaben, Hafenerweiterung sowie Technisierung und Modernisierung der Werften und Schiffstypen. Die Auswertung der Fragebögen machte einmal mehr deutlich, das solche Bildungsfahrten von den Jugendlichen im Landkreis Meißen gewollt sind und diese auch gut angenommen werden. Sie lernen bei solchen Fahrten auf verschiedenen Wegen etwas über Demokratie, Politik und Mitbestimmung und merken hier, dass es dabei nicht immer nur um PolitikerInnen geht, sondern auch viel im Kleinen bewirkt werden kann.
Das Jugendforum im Landkreis ist eine Gruppe Jugendlicher, die von den 2 großen "Partnerschaften für Demokratie" im Landkreis Meißen - Riesa und Coswig - mit einem Budget ausgestattet wird. Mit dem werden dann eigene Projekte umgesetzt und andere Projekte von und für Jugendliche finanziell unterstützt. Das Jugendforum im Landkreis Meißen hat schon auf seinem Plenumswochenende im März viele Projekte bezuschusst und sich 2017 bei den eigenen Projekten vor allem auf den Ehrenamtsfilm konzentriert. Der wurde im Herbst zusammen mit dem KJR/ Flexiblen Jugendmanagement gedreht. Ziel des Filmes ist es, junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern und zu zeigen, wo es möglich ist, sich ehrenamtlich zu betätigen. Er soll ebenso das Bewusstsein schärfen, dass es Ehrenamt braucht und ohne dieses vieles nicht passieren würde. Im Filmprojekt wurden die Jugendlichen fachlich begleitet und unterstützt durch Edna Ressel von der Zukunftswerkstatt Dresden. Es begann mit einer Ideensammlung, Umsetzungsideen, dem Schreiben des Drehbuches und -planes, der Auswahl von Protagonisten und die Suche nach SchauspielerInnen. Kinder und Jugendliche im Alter von 9 - 21 Jahren aus Lommatzsch, Riesa, Großenhain und Weinböhla waren dabei. Insgesamt hat das Jugendforum auch im 2. Halbjahr intensiv gearbeitet. Allerdings gab es weniger Projekte, was einerseits an der Unzuverlässigkeit einiger Ideengeber lag und andererseits weil sich die Lebenssituationen von vielen jungen Menschen in diesem Gremium durch Ausbildung und Studium verändert haben. Dennoch ist zum Jahresende wieder alles stabil, viele Mitglieder machen weiter mit, neue sind dabei und schon Anfang Januar 2018 findet das nächste Treffen statt.
Jugendforum im Landkreis Meißen 2017
Jugendbildungsfahrt Hamburg KJR Meißen